„Tick tack" - Die innere Uhr der Pandabären

Woher weiß ein kleiner Pandabär, wann es Zeit ist schlafen zu gehen bzw. morgens aufzustehen? Ist die Pandamama diejenige, die den Rhythmus „vorgibt", oder weiß ein Pandababy von Geburt an wann was zu tun ist?

Diese und weitere Fragen zum Leben der Pandabären versucht die Zoologin Mag. Martina Pertl im Rahmen ihrer Dissertation zu beantworten. Dazu wurden in den ersten zwei Lebensjahren des Pandajungtieres kontinuierliche Langzeitbeobachtungen von den allgemeinen Verhaltensweisen durchgeführt.

Mit Hilfe eines Computerprogramms kann das zeitliche Auftreten bestimmter Verhaltensweisen erkannt und grafisch dargestellt werden. Solch eine grafische Darstellung wird als Chronoethogramm (Chronos= griech. Uhr, Ethos= griech. Charakter, Geist) bezeichnet. In diesem kann dargestellt werden, wann das Tier welche Verhaltensweisen zeigt und ob diese in einem bestimmten Rhythmus auftreten. Die junge Forschungsdisziplin die die Bedeutung von solchen Zeitmustern im Verhalten von Tieren untersucht, wird als Chronoethologie bezeichnet. Sie wird in der Zoobiologie angewendet, um allgemeine Erkenntnisse über das Verhalten von Tieren zu erlangen und in weiterer Folge das Wohlbefinden von Tieren in menschlicher Obhut zu beurteilen.

Ziel dieser Arbeit ist es herauszufinden ob Pandabären von Geburt an einen bestimmten Rhythmus haben oder nicht. Weiters wird untersucht welche Einflüsse, sei es die Mutter, die Tierpfleger oder andere Faktoren, das Verhalten des Jungtieres beeinflussen.

Dissertation: Chronobiological investigations on captive new born Giant Panda cubs (Ailuropoda melanoleuca)

durchgeführt von Mag. Martina Pertl Gefördert von BMWF

Betreuer: Prof. Dr. Helmut Kratochvil, Department for Evolutionary Biology, University of Vienna