Forschungsfonds erstmals vergeben

2. Februar 2017

Folgende zwei Projekte wurden 2017 im Rahmen des Österreichischen Forschungsfonds für Herpetologie (ÖFFH) gefördert:

1) Species´ distribution modeling and field survey on Iberolacerta horvathi (Meéhely, 1904) in Austria (Karin Ernst)

Das Ziel dieser Studie ist, neue Erkenntnisse über die bevorzugten ökologische Nischen und die aktuelle Verbreitung der Kroatischen Gebirgseidechse Iberolacerta horvathi (MÉHELY, 1904) innerhalb Österreichs zu gewinnen. Eine aussagekräftige Vorhersage werden wir mittels Modellierung der potentiellen Verbreitung (SDM – Species‘ distribution modeling) für Österreich treffen und darstellen können. Für die korrelative Modellierung implementieren und analysieren wir artspezifische Habitat-Präferenzen unter Berücksichtigung geologischer, topografischer, bioklimatischer und ökologischer Variablen, basierend auf Daten bisher bekannter Fundorte. Eine anschließende Freilandstudie an die vom Modell berechneten Standorte mit hoher Wahrscheinlichkeit weiterer Vorkommen, soll schlussendlich zur Entdeckung noch unbekannter besetzter Nischen von I. horvathi in Österreich führen. Endresultat der Studie wird eine umfassende Art-Charakterisierung und eine Verbreitungskarte der potentiellen, als auch realisierten Habitate, entlang der nördlichen Verbreitungsgrenze der Kroatischen Gebirgseidechse in Österreich sein. Außerdem testen wir die Aussagekraft der Modellierung, die zukünftig auch als hilfreiche, flexible Methode in Bezug auf Artenschutz Anwendung finden könnte.

Fördersumme: 1498 Euro

2) With the smell to success? The role of olfaction for locating deposition sites in a tadpole transporting frog (Eva Ringler & Andrius Pasukonis)

Wenn Tiere nach mobilen Zielen suchen, wie etwa Fortpflanzungspartnern, Beute, oder anderen fluktuierenden Ressourcen, können sie nicht auf gelerntes Wissen zurückgreifen. Sie sollten stattdessen strategische Suchmuster entwickeln und/oder spezifischen Umweltreizen, so wie Geruch, folgen. Im vorliegenden Projekt wollen wir die Bedeutung von olfaktorischen Reizen für das Auffinden von geeigneten Wasserstellen zur Abgabe von Kaulquappen bei der Pfeilgiftfroschart Allobates femoralis untersuchen. Zu diesem Zweck haben wir ein Experiment geplant, in dem wir zwei kürzlich entwickelte methodische Ansätze miteinander kombinieren: (1) das Versetzen von adulten Individuen in unbekannte Areale, und (2) die Applikation von Kaulquappen um Trageverhalten in adulten A. femoralis auszulösen. Im Speziellen wollen wir untersuchen, ob Geruch beim Auffinden von Wasserstellen in unbekannten Arealen behilflich sein kann. Die Ergebnisse werden wichtige Einblicke in Orientierungsmechanismen und Raumnutzungsstrategien bei tropischen Fröschen liefern. Wir verwenden einen gezielten und neuartigen experimentellen Ansatz um zum ersten Mal in freier Wildbahn die Rolle von olfaktorischen Reizen für die räumliche Orientierung bei einem tropischen Frosch zu untersuchen.

Fördersumme: 3200 Euro