Nachwuchs bei Bärenstummelaffen

13. März 2018

Im Freiland sind Bärenstummelaffen bedroht, in Zoos werden sie selten gehalten. Umso größer ist die Freude im Tiergarten Schönbrunn, wo am 6. März ein Jungtier zur Welt gekommen ist. „Die Bärenstummelaffen sind 2012 in das wiedereröffnete historische Affenhaus eingezogen. Im Dezember 2016 hat das Weibchen Kwaku sein erstes Jungtier zur Welt gebracht und nun sein zweites“, so Tiergartendirektorin Dagmar Schratter. Das Kleine ist etwa 400 Gramm schwer und klammert sich an seiner Mutter fest. Erhascht man einen Blick darauf, wundert man sich etwas. „Bei der Geburt sind Bärenstummelaffen weiß und haben eine maskenhaft schwarze Partie um die Augen. Erst im Alter von drei Monaten färben sich die Jungtiere auf das glänzend schwarze Fell um.“

Das Jungtier ist ein Männchen und hat den Namen „Togo“ bekommen. Nach einem afrikanischen Land wurde auch sein älteres Geschwisterchen Mali benannt. Für Mali bedeutet der kleine Bruder eine Umstellung. „Bis jetzt hat Mali noch bei ihrer Mutter geschlafen, nun muss sie allein im Ast einschlafen. Sie ist neugierig und berührt das Jungtier oft. In einem Monat, wenn Togo auf Erkundungstour gehen wird, werden sie gemeinsam spielen“, erzählt Tierpflegerin Nadine Bräuer. Das Jungtier wird gesäugt und liebevoll umsorgt. Bärenstummelaffen bewohnen die Regenwälder Westafrikas von Gambia bis zur Elfenbeinküste. Durch Jagd und den Verlust ihres Lebensraumes sind sie bedroht. Nur rund 40 Tiere leben in Zoos in Europa. Der Tiergarten Schönbrunn beteiligt sich am Europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EEP).