Robbennachwuchs im Tiergarten

30. Juli 2012

Die Fütterung der Mähnenrobben im Tiergarten Schönbrunn ist das Highlight für viele Zoobesucher. Nun stiehlt aber ein Robbenjunges seinen erwachsenen Artgenossen die Schau. In der Nacht von Freitag auf Samstag brachte Robbenweibchen Enya nach einer Tragzeit von knapp einem Jahr ein Jungtier zur Welt. „Das Kleine wiegt rund zehn Kilogramm und trinkt brav bei seiner Mutter, aber die ersten Tage nach der Geburt sind natürlich immer kritisch", so Tiergartendirektorin Dagmar Schratter.

Das Jungtier ist ein Weibchen und hat von seinen Pflegern den Namen Lunita bekommen, was frei übersetzt "kleine Schlafmütze" heißt. Mutter und Junges bewohnen derzeit einen eigens für Geburten eingerichteten Flachwasserbereich in der Robbenanlage. Nach etwa einer Woche wird das Robbenbaby an Land und im Wasser geschickt genug sein, um gemeinsam mit seiner Mutter zur restlichen Gruppe zu stoßen. Schratter: „Die Jungtiere sind nach der Geburt bereits sehr weit entwickelt, haben die Augen offen und einen schwarzen, wolligen Pelz."

Der rund 280 Kilogramm schwere Robbenbulle Comandante, der als einziges Männchen mit seinem Weibchen-Harem im Tiergarten lebt, ist der Vater des Jungtieres. Während er bei den täglichen kommentierten Fütterungen bei den Besuchern für Begeisterung sorgt, wenn er nach den Fischen springt, steht für seinen Nachwuchs noch längere Zeit kein Fisch am Speiseplan. Die ersten sechs bis acht Monate werden Mähnenrobben-Junge gesäugt. Heimisch sind Mähnenrobben an den Küsten Südamerikas. Ihren Namen verdanken sie der auffälligen Mähne der Männchen.