Stark genug für die Wildnis!

18. Mai 2010

Kurz vor Weihnachten wurden winzige Schildkröten-Babies im Nationalpark Donau-Auen gefunden. Sie hatten es wohl besonders eilig, denn normalerweise schlüpfen die Jungtiere im Herbst oder erst im Frühling.  Bei einer Kontrolle des Nistplatzes wurden die Tiere entdeckt und konnten so gerettet werden. Über die kalten Wintermonate wurden sie im Tiergarten Schönbrunn von fachkundiger Hand aufgepäppelt.

Vergangenen Freitag wurden alle 16 Tierchen wohlbehalten und ein ganzes Stück größer wieder in den Nationalpark Donau-Auen gebracht. Die ersten Tage werden spannend, da sie die Gefahren der Natur noch nicht kennen. Ein hungriger Reiher zum Beispiel kann ihnen jetzt noch gefährlich werden. Ein Team von Experten brachte die Schildkröten an den Ort, an dem sie gefunden wurden und erfreute sich daran, ihre ersten Schritte in Freiheit sehen zu können.

Ein wichtiger Appell: Bitte setzen Sie niemals gekaufte Schmuck- oder auch Sumpfschildkröten in der freien Wildbahn aus! Die einzige heimische Schildkrötenart in Österreich - die stark gefährdete Europäische Sumpfschildkröte - reagiert äußerst sensibel auf fremde Schildkrötenarten und wird dadurch in ihrem natürlichen Lebensraum massiv bedroht. Auch Sumpfschildkröten aus dem Handel stammen normalerweise nicht aus Österreich und unterscheiden sich daher vermutlich genetisch von der heimischen Population. Ein Zuwiderhandeln wäre tatsächlich Raubbau an der heimischen Art! Bitte daher vorher überlegen, wenn Sie sich eine süße, kleine Schildkröte aus dem Zoofachhandel anschaffen. In unserer freien Natur haben diese meist aus Nordamerika importierten Arten nichts verloren.