Vierfache Vaterfreuden für Rentier Hank

12. Mai 2011

Mit Anfang Mai hat im Rentiergehege im Tiergarten Schönbrunn ein wahrer Babyboom eingesetzt. Vier Rentiere, zwei Männchen und zwei Weibchen, sind im Abstand von wenigen Tagen zur Welt gekommen - die ersten Jungtiere seit drei Jahren. „Verantwortlich dafür ist das neue Rentiermännchen Hank aus dem Zoo Gelsenkirchen, das im vergangenen September in Schönbrunn eingezogen ist und an dem die Weibchen offensichtlich sofort Gefallen gefunden haben", so Tiergartendirektorin Dagmar Schratter. Die vier Jungtiere, die das erste halbe Jahr gesäugt werden, sind unterschiedlich gefärbt: weiß, braun und schwarz.

Bei der Geburt wiegt ein Rentierkalb rund fünf Kilogramm. Es steht schon nach wenigen Minuten auf seinen langen, wackeligen Beinen. „Rentiere unternehmen weite Wanderungen, um in ihrem kargen Lebensraum neue Weidegründe zu finden. Spätestens drei Tage nach der Geburt muss das Weibchen mit seinem Nachwuchs die Reise der Herde fortsetzen", erklärt Schratter. Das Rentier hat eine große Besonderheit: Im Gegensatz zu den übrigen Hirscharten trägt auch das Weibchen ein Geweih, das im Alter von circa sieben Monaten zu wachsen beginnt.

Die Weiten der arktischen Tundra und die Nadelwälder und Berge der anschließenden Taiga sind die Heimat des widerstandsfähigen Rentieres. Das Rentier ist die einzige Hirschart, die domestiziert wurde. Für viele Wandervölker im hohen Norden, besonders für die Lappen, ist das Rentier sehr wichtig. Es dient als Transportmittel, liefert Nahrung, warme Kleidung und allerlei Materialien für das tägliche Leben, wie Pfeilspitzen und Nadeln, die aus ihren Knochen gefertigt werden.

TV-Tipp:

In „Wildes Wien" in Wien heute sehen Sie am kommenden Samstag (19.00 Uhr, ORF 2), wie ein kleines Rentier seine Ohrmarke erhält.