Geschichte des Vogelhauses

1820

Das bereits 1752 errichtete Gebäude wird für die Unterbringung der Affen, Vögeln und verschiedenen Kleintieren verwendet. Um 1800 soll sich sogar schon ein Ameisenbär darin befunden haben. In der Folge dient es auch den im Zentralpavillon ausgestellten Papageien und Kleinraubtieren als beheiztes Winterquartier. Teile der Kleinvogel-Sammlung werden im 18. Und 19. Jahrhundert auch außerhalb des Tiergartens in den Palmenhäusern gezeigt.

1900

Renovierung und Neuadaptierung als Kleinvogelhaus Das Gebäude erhält schmale Dachoberlichten für jeden seiner fünf Räume, drei mit Flugkäfigen im Inneren in Verbindung stehende Außenvolieren und zwei kleine Erker. Es beherbergt über 1000 Kleinvögel aus dem In- und Ausland und gilt als eines der am besten geführten Vogelhäuser seiner Zeit.

1921

Nach dem Rückgang des Tierbestandes (Folge des Ersten Weltkrieges) und wegen baulicher Mängel werden das Kleinvogelhaus und andere Tierhäuser einige Jahre lang für Besucher gesperrt.

1938

Die inzwischen nicht mehr als artgerecht empfundene Haltung der Vögel veranlasst den Tiergarten-Leiter Otto Antonius, den Umbau des Hauses zu fordern. Wegen der nachfolgenden Kriegsereignisse (Zweiter Weltkrieg) kann das Vorhaben aber nicht mehr realisiert werden.

1945

Das Kleinvogelhaus wird durch Bombentreffer stark beschädigt.

1951

Wiedereröffnung des Gebäudes im Rahmen des „Wiederaufbau-Programmes“ des Tiergartens mit zahlreichen Verbesserungen. Die beiden Seitentrakte erhalten durchgehend Oberlichten. Glasvitrinen in den Innenräumen stehen mit 12 neuen, großzügiger dimensionierten Außenvolieren in Verbindung. Im Haus sind nun etwa 300 Vögel mit Vertretern aus den wichtigsten Familien untergebracht.

1977

Aufgabe der letzten Kleinkäfige an der Rückwand der Innenräume zugunsten geräumiger Glasvitrinen.

1983

Generalüberholung des Hauses mit Vergrößerung der Dachoberlichten und der Innen- und Außenvolieren. Zusammenlegung der Räume in den beiden Seitentrakten zu zwei Großräumen. Anschluss an das interne Fernheiznetz des Tiergartens.

1998

Nach einjährigem Umbau wird das Kleinvogelhaus in seinem jetzigen Erscheinungsbild seiner Bestimmung übergeben. Durch die Entfernung der Decke ist das Gebäude bis zum Giebel geöffnet. Zwei begehbare Freiflughallen bieten den Vögeln mehr Bewegungsfreiheit und ermöglichen den Besuchern eine ungestörte Beobachtung der Tiere. Eine zeigt Kleinvögel der afrikanischen Savanne, die andere einen Ausschnitt des Lebensraumes „südamerikanische Tropen“. Ganzjährig nutzbare Wintergärten, die an der Frontseite und oben geöffnet werden können (Regen und Sonne für die Vögel), ersetzen, die Außenvolieren.