Riesenerfolg für den Artenschutz

Unser Bemühen, die Nördliche Batagur Flussschildkröte vor dem Aussterben zu bewahren, war im Frühjahr von Erfolg gekrönt: In einem Schutzzentrum in Bangladesch schlüpften gleich 25 Jungtiere. Vielen Dank an alle Tierfreunde, die dieses Artenschutzprojekt mit ihrer Spende unterstützen.

Großer Schritt. Die Nördliche Batagur Flussschildkröte zählt zu den seltensten und meist gefährdeten Schildkröten der Welt. Lange Zeit war nicht sicher, ob die Art überleben wird, da nur mehr etwa 30 frei lebende Exemplare vermutet wurden. Dann gelang dem Tiergarten Schönbrunn mit  Unterstützung der Schildkrötenforscher Peter und Rainer Praschag die weltweit erste Nachzucht in menschlicher Obhut. Gleichzeitig beteiligte sich Schönbrunn mit Hilfe von Spenden am Aufbau eines Schutzzentrums in Bangladesch. Unter optimalen Bedingungen - Zuchtteich, geschützter Sandstrand, Bildung von Zuchtgruppen - kam es dann am 22. März zur ersten Eiablage.

Großer Aufwand. Große Spannung. Um das vorgesehene Gelege vor Nesträubern zu schützen, wurde es in der heißen Phase der Eiablage jede Nacht bewacht. Knapp vier Wochen nach der ersten Eiablage wurde das fünfte und damit letzte Gelege abgesetzt. Und alle blieben unversehrt. Nun begann das bange Warten auf die erhofften Schlüpflinge. Am 7. Juni war es dann so weit: Der erste Schlüpfling war da! Ihm folgten weitere 25 Jungschildkröten aus insgesamt 100 Eiern. Jene aus den tieferen Bereichen der Nester hatten sich nicht entwickelt. Vermutlich, weil es zu feucht war. Darauf wird im nächsten Jahr besonders geachtet werden.

Große Hoffnung. Nach dem Schlupf wurden die kleinen Schildkröten getrennt in Betonwannen gesetzt, wo sie die ersten sechs Monate in Ruhe heranwachsen können. Sie werden mit Wasserkresse und verschiedenen Wasserpflanzen, aber auch mit kleinen Garnelen gefüttert und entwickeln sich prächtig. Leider verstarb ein Jungtier kurz nach dem Schlupf, aber die verbliebenen 24 geben genügend Anlass zur Hoffnung, dass es die Nördliche Batagur Flussschildkröte doch noch schaffen wird, als Art zu überleben. Immerhin hat sich durch diesen Schlupf die Anzahl der bislang noch lebenden Individuen fast verdoppelt. Aber es wird noch Jahre dauern, bis der Bestand so groß ist, um die ersten Exemplare in die freie Natur aussetzen zu können. Der Tiergarten Schönbrunn wird also noch über längere Zeit dieses große Artenschutzprojekt betreuen und alle daran Beteiligten sind zuversichtlich, dass die Rettung dieser einzigartigen Schildkrötenart gelingen wird.