Viele neue Bewohner im Wüstenhaus

21. März 2013

Vor zehn Jahren wurde das Wüstenhaus vor den Toren des Tiergarten Schönbrunn und vis-à-vis des Palmenhauses mit dem neuen Konzept eines authentischen Wüstenlebensraumes eröffnet. Seither zeigt es auf rund 2.000 Quadratmetern eine Vielzahl an Tieren und Pflanzen. Zwei Monate lang wurde das Wüstenhaus, das vom Tiergarten und den Österreichischen Bundesgärten in der ARGE Wüstenhaus gemeinsam betrieben wird, aufwändig umgestaltet. Am 22. März öffnet es mit vielen neuen Attraktionen wieder seine Pforten für die Besucher.

„Wir zeigen nun noch mehr faszinierende Wüstenbewohner und vermitteln vor allem auch Wissen über die Überlebensstrategien der Tiere und Pflanzen in diesen extremen Lebensräumen", so Tiergartendirektorin Dagmar Schratter. „Das im Jugendstil erbaute historische Glashaus und der Wüstengarten bieten ein besonders schönes Ambiente für die beeindruckende Vielfalt an Flora und Fauna", sagt Brigitte Mang, Direktorin der Österreichischen Bundesgärten.

Fische zum Anbeißen. Gleich beim Eingang erwartet die Besucher ein besonderes Aquarium mit Rötlichen Saugbarben. Diese in der Türkei, Syrien und Jordanien heimischen Schwarmfische sind vielen als Knabberfische bekannt. In ihrem Verbreitungsgebiet werden sie bereits seit Jahrhunderten zur Therapie unterschiedlicher Hautprobleme eingesetzt. Mit ihren hornigen Lippen entfernen sie Hautschuppen feiner als jeder Laser. Schratter: „Auch im Wüstenhaus kann man mit diesen Fischen nun auf Tuchfühlung gehen. Ihr Aquarium ist oben offen und man kann seine Hände ins Wasser halten und sich von ihnen anknabbern lassen."

Viele neue Tierarten. Der Erlebnispfad führt die Besucher weiter in den neu gestalteten Höhlengang, wo sie auf spannende Höhlenbewohner treffen. Neben dem Zagrosmolch, der als schönster Molch der Welt gilt, und den Blinden Höhlensalmlern, die keine Augen besitzen, sind hier auch Große Wüstenspringmäuse eingezogen. Diese nachtaktiven Nager sehen wie Miniatur-Ausgaben von Kängurus aus und können aus dem Stand bis zu einem Meter hoch springen. Neue Bewohner sind auch die in den USA und Texas heimischen Schwarzschwanzklapperschlangen, die bis zu 1,3 Meter lang werden. Wenn sie sich auf den beheizten Steinen im Wüstenhaus sonnen, kann man sie auf Augenhöhe betrachten.

Spektakuläre Anlage für Nacktmulle. Ein Highlight ist auch das 70 Meter lange Glasröhrenlabyrinth, das von rund 50 Nackmullen bewohnt wird. Diese Nagetiere gewinnen mit ihrem runzeligen Körper, den langen Schneidezähnen und den widerspenstig abstehenden Borsten zwar keinen Schönheitswettbewerb, haben aber ein faszinierendes Sozialsystem. Einzigartig für Säugetiere leben sie wie Bienen in einem Staat mit einer Königin - und das ausschließlich unter der Erde.

Außergewöhnliche Pflanzen. Nach der Wiedereröffnung wartet auch eine neue pflanzliche Besonderheit auf die jährlich rund 130.000 Besucher: die Fockea, ein Nachwuchs der ältesten sukkulenten Topfpflanze der Welt. Aufgrund ihres weißen Milchsafts wird sie in ihrer Heimat Südafrika „Koe" - auf Deutsch „Kuh" - genannt. Mang: „Seit 1788 kultivieren wir diese botanische Rarität in den Schönbrunner Glashäusern. Sie wurde sogar auf der Pariser Weltausstellung gezeigt und galt bis 1906 als einziges Exemplar weltweit." In der Mittelhalle sticht die 1859 vom österreichischen Forscher Friedrich Welwitsch entdeckte Welwitschia mirabilis hervor, die nur in der afrikanischen Namibwüste vorkommt.

Eintrittspreise

Tiergartenjahreskarten-Besitzer: € 2,-
Kinder & Jugendliche
bis 18 Jahre mit Tiergartenjahreskarte: € 1,-
Kinder bis 6 Jahre frei!

Erwachsene:

Einzelpreis: € 4,-
Gruppenpreis (ab 10 Personen): € 3,-
Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre:
Einzelpreis: € 2,50,-
Gruppenpreis (ab 10 Personen): € 2,-
Mindestrentner und Behinderte (ab 50 %):
Einzelpreis: € 2,50.-
Gruppenpreis (ab 10 Personen): € 2,-