Winkende Frösche sind nun zu sehen

15. Juni 2012

Im vergangenen Herbst gelang im Tiergarten Schönbrunn die Welterstnachzucht der Winkerfrösche Staurois parvus. Über tausend Jungfrösche konnten mittlerweile im so genannten „Froschcontainer" hinter den Kulissen aufgezogen werden. Nun ist eine Gruppe der kleinen Frösche in einem Terrarium im Regenwaldhaus zu sehen. Tiergartendirektorin Dagmar Schratter: „Endlich können auch die Besucher diese sensationellen Frösche beobachten. Mit ein bisschen Glück winkt ihnen vielleicht der eine oder andere Jungfrosch zu."

Dass auch die jungen Frösche winken, ist eine unglaubliche Erkenntnis, die die Zoologin Doris Preininger im Rahmen des gemeinsamen Forschungsprojekts des Tiergartens mit der Universität Wien und der Universität von Brunei gewinnen konnte. Von den erwachsenen Tieren war das namensgebende Winken bekannt: Da sie auf Borneo an stark rauschenden Bächen leben, winken sie ihren Artgenossen mit den Hinterbeinen zu und entfalten dabei die farbigen Schwimmhäute zwischen den Zehen. „Bisher dachte man, dass dies in Zusammenhang mit ihren Fortpflanzungsaktivitäten steht. Das Verhalten der Jungtiere gibt nun aber Rätsel auf und wird erforscht", so Schratter.  

Bereits bei der Beobachtung der Kaulquappen offenbarte sich viel Neues. So leben die Kaulquappen offensichtlich im Schotterbereich von Bächen, wo sie sich gut geschützt zwischen den Steinen bewegen, das Licht scheuen und sehr blass aussehen. Doch schon vor der Umwandlung zum „fertigen Frosch" verändert sich ihre Farbe zu einem satt irisierenden Grün, das sie auch als Jungfrösche noch ziert. Auch das war überraschend und bis jetzt unbekannt, denn die erwachsenen Tiere sind fast schwarz.