Gefördertes Projekt 2024

Machen Veränderungen in ihrem Zuhause Männchen grantiger? Einfluss von Habitatveränderung auf das soziale Verhalten vom Aussterben bedrohter Pfeilgiftfrösche

Bibiana Rojas (1) & MiIeidy Betancourth-Cundar (2)

1 Department of Interdisciplinary Life Sciences, Konrad Lorenz Institute of Ethology, University of Veterinary Medicine Vienna, Savoyenstraße 1, 1160, Vienna, Austria;
2 Department of Biology, Universidad Distrital Francisco Jose de Caldas, Bogota, Colombia

Fördersumme: 4990 Euro

Unsere Welt erlebt derzeit beispiellose, vom Menschen verursachte globale Veränderungen, die dramatische Auswirkungen auf die Tierwelt haben. Oft sind die ersten Reaktionen von Tieren auf Umweltveränderungen Verhaltensänderungen, die wiederum das Überleben und den Fortpflanzungserfolg von Individuen beeinflussen können. Amphibien sind zuverlässige Indikatoren für die Gesundheit von Ökosystemen und daher ein hervorragendes Modell, um vom Menschen verursachte Umwelteinflüsse zu untersuchen. In diesem Projekt wollen wir die Auswirkungen von Habitatveränderungen auf das Sozialverhalten des stark gefährdeten Giftfrosches Oophaga lehmanni untersuchen, einer endemischen Art aus einem Biodiversitäts-Hotspot in der Pazifikregion Kolumbiens, einer Region mit alarmierend hohen Entwaldungsraten. Wir werden den Grad der Habitatveränderung dieser Art charakterisieren und dann die Auswirkungen dieser Veränderungen auf ihre Raumnutzung, Rufe und aggressives Verhalten bewerten. Wir prognostizieren, dass Individuen in stärker veränderten Gebieten (1) niedrigere oder weniger exponierte Sitzwarten nutzen und eine schlechtere körperliche Verfassung aufweisen; und (2) eine geringere Rufaktivität und stärkere Verhaltensreaktionen zeigen. Die Identifizierung von Verhaltensreaktionen in veränderten Ökosystemen wird die Entwicklung erfolgreicher Naturschutzrichtlinien ermöglichen und die Aufklärung der lokalen Bevölkerung fördern, die zu erfolgreichen Hütern der Tierwelt in ihrer Umgebung werden kann.

Do changes in their home make males grumpier? Impacts of habitat alteration on the social behaviour of a critically endangered poison frog

Our world is currently undergoing unprecedented human-driven changes at a global scale, with dramatic impacts on wildlife. Often, animals’ first responses to environmental change are changes in behaviour, which can in turn influence the individuals’ survival and reproductive success. Amphibians are reliable indicators of ecosystem health and are thus an excellent model to study human-induced environmental impact. Here, we aim to investigate the impact of habitat alteration on the social behaviour of the critically endangered poison frog Oophaga lehmanni, an endemic species from a biodiversity hotspot in the pacific region of Colombia, a region with alarming rates of deforestation. We will characterize the degree of transformation of this species’ habitat and will then assess the impacts of said transformation on its the space use, calling activity and aggressive behaviour. We predict that individuals in more transformed areas (1) will use lower or less exposed perches and will have a lower body condition; and (2) will have reduced calling activity and stronger behavioural responses. The identification of behavioural responses in altered ecosystems will allow for the formulation of successful conservation policies and for the education of the local community, which can become successful guardians of the wildlife occurring in their surroundings.