Erfolgsbilanz und Spatenstich für Eisbärenwelt

22. März 2012

Wirtschafts- und Tourismusminister Reinhold Mitterlehner präsentierte am Donnerstag gemeinsam mit Tiergartendirektorin Dagmar Schratter die Erfolgsbilanz der Schönbrunner Tiergarten GesmbH, die vor 20 Jahren gegründet wurde. "Die Ausgliederung aus der Bundesverwaltung ist eine Erfolgsgeschichte, in deren Verlauf sich der älteste Zoo der Welt zu einem der schönsten und modernsten Zoos gewandelt hat", sagte Mitterlehner.

"Die jährlichen Besucherzahlen haben sich seit 1991 auf 2,4 Millionen verdreifacht. Im selben Zeitraum steigerte sich die Eigenfinanzierungsquote von 40 auf 98 Prozent. Einen wichtigen Beitrag dazu leisten auch die heute rund 112.000 Jahreskartenbesitzer, von denen es 1991 nur 900 gab", betonte Mitterlehner. "Wir haben eine Strategie verfolgt, die nicht 'Ausgliedern und Auf Wiedersehen' gelautet hat, sondern haben rund 79 Millionen Euro in den Tiergarten investiert", so Mitterlehner weiter. Zu diesen Mitteln des Bundes kommen weitere 34 Millionen vom Tiergarten, insgesamt also 113 Millionen Euro seit der Ausgliederung Ende Dezember 1991.

Mitterlehner verwies auch auf die erfolgreiche Positionierung im Tourismus. 1991 waren unter zehn Prozent der Besucher Touristen, nun liegt deren Anteil bei mindestens 30 Prozent. Insbesondere seit der Ankunft des Panda-Pärchens und der weltweit beachteten Geburt des Panda-Jungen Fu Hu, für den Mitterlehner die Patenschaft übernommen hat, gibt es einen regen Zustrom. So haben sich etwa die Besucherzahlen aus China verdoppelt.

Spatenstich für Eisbärenwelt "Franz Josef Land" - Spannende Angebote für Besucher

Neue Erkenntnisse auf dem Gebiet der Tiergartenbiologie und wachsende Ansprüche der Besucher sorgen dafür, dass sich ein Tiergarten laufend weiter entwickeln muss. Das nächste große Projekt ist die Eisbärenwelt "Franz Josef Land", die 2014 eröffnet wird. Heute nahm Mitterlehner als Eigentümervertreter den offiziellen Spatenstich vor. "Wir wollen im Tiergarten innovativ führend und nicht bewahrend agieren. Daher werden insgesamt rund 10,5 Millionen Euro in dieses zukunftsweisende neue Angebot investiert", so Mitterlehner.

Die Außenanlage der neuen Eisbärenwelt wird mit einer Fläche von 1.700 Quadratmetern fast dreimal so groß sein wie die alte. „Mit unterschiedlich tiefen Wasserbecken und wechselnden Bodenstrukturen wird die neue Anlage den Tieren bestmögliche Lebensbedingungen bieten. Auf Fels- und Geröllflächen, in Bächen und Wasserfällen sind für die Bären große Rundgänge möglich", so Tiergartendirektorin Schratter. Die Besucher können die „weißen Riesen" aus verschiedensten Perspektiven beobachten. Die Innenanlage mit unterirdischen Bereichen dient als Rückzugsmöglichkeit für die Eisbären.  Um eine stressfreie Aufzucht zu ermöglichen, ist ein eigener Mutter-Kind-Bereich vorgesehen. Hier kann die Tiefe des Wassers an den Entwicklungsstand des Eisbären-Nachwuchses angepasst werden.

Der Polardom dient den Besuchern als Aussichtsplattform und Infozentrum. Schratter: „Hier erfährt man alles über die polare Tierwelt und ihre Gefährdung. Diese Welt auch sinnlich erlebbar zu machen, dafür sorgen der Besuchertunnel mit anschließender Höhle, wo durch Absenkung der Raumtemperatur polare Klimaverhältnisse, sowie faszinierende Einblicke ober und unter Wasser geschaffen werden." Auf dem Dach des Polardoms sind Flächen für Photovoltaik-Elemente geplant. Denn die neuen Anlagen werden nicht nur tiergerecht, sondern auch nachhaltig geplant und gebaut.