Im Tiergarten geht’s nun schweinisch zu

23. Juli 2020

Mit lautem Grunzen sind gestern die neuesten Bewohner im Tiergarten Schönbrunn eingezogen: die Schweine Aurelia und Luise. Sie gehören einer besonderen Rasse an: Sie sind Turopolje-Schweine. Während des Transports sind die beiden im Hänger gemütlich eingeschlafen. Angekommen in ihrem neuen Zuhause haben sie sofort alles neugierig erkundet, ein paar Salatköpfe verdrückt und mit ihrem Rüssel den Boden umgegraben. „Das Turopolje-Schwein zählt zu den bedrohten heimischen Nutztierrassen. Es wird nur noch in Österreich gezüchtet. Wir freuen uns darauf, diese Rasse den Zoobesuchern vorstellen zu können, um sie noch bekannter zu machen“, so Josef Kranawetter vom Juniperhof in St. Pölten, auf dem Aurelia und Luise aufgewachsen sind.

Die Neuankömmlinge mit den Hängeohren bewohnen die ehemalige Anlage der Poitou-Esel. Diese wurde mit allem ausgestattet, was Schweine zum Wohlfühlen brauchen, wie eine Suhle, einen Rindenmulch-Platz und einen Stall mit Strohbett. „Turopolje-Schweine sind blond und haben über den ganzen Körper verteilt schwarze Flecken“, erklärt Simone Haderthauer, Zoologin im Tiergarten. Den Wiener Zoo verbindet mit dieser Schweinerasse eine besondere Geschichte. „In den 1990er-Jahren war der Tiergarten maßgeblich an der Rettung dieser hochbedrohten Rasse beteiligt. Nach 25 Jahren können wir sie nun wieder den Besuchern zeigen.“ Turopolje-Schweine haben ihren Namen von der gleichnamigen Region in Kroatien, wo sie zur Zeit der österreichisch-ungarischen Monarchie gezüchtet wurden.