Mit Katharina zieht ein Grauvieh ein

25. November 2016

Pünktlich zu ihrem Namenstag am 25. November ist im Tiergarten Schönbrunn das Tiroler Grauviehkalb „Katharina“ eingezogen. Ihre neue Heimat befindet sich zwar in Wien, trägt aber dennoch ein Stück Tirol in sich: Der Tirolerhof, ein alter Einhof aus dem 18. Jahrhundert, wurde in Brandenberg Stück für Stück abgetragen und im Zoo wiedererrichtet. Hier werden nun seit über 20 Jahren vom Aussterben bedrohte Nutztierrassen gepflegt und den Besuchern vorgestellt.

Der urtümliche Tirolerhof kombiniert mit einem neuen Laufstall zeigt traditionelle und moderne Landwirtschaft an einem Ort und ist nun um diese besondere Rinderrasse reicher. „Noch vor etwa hundert Jahren wurde das Tiroler Grauvieh in weiten Teilen der Ostalpen gehalten. Ende der 60er Jahre wurde diese Rasse durch die Spezialisierung auf Hochleistungs-Rinderrassen aber fast komplett verdrängt. Wir freuen uns, dass wir sie nun wieder zeigen können“, so Simone Haderthauer, Zoologin im Tiergarten Schönbrunn.

Das Tiroler Grauvieh ist eine sehr robuste und alte Rasse. Schon zur Römerzeit wurden die genügsamen und widerstandsfähigen Rinder wegen ihrer guten Milchleistung geschätzt. „Gleich nach der Geburt sind die Kälber noch rötlich gefärbt, so wie einst die Kälber der Auerochsen. Das zeigt die Ursprünglichkeit dieser Rasse. Katharina hat schon die typische graue Farbe, die eventuell noch etwas heller wird“, erklärt Raphael Kuen, Geschäftsführer vom Tiroler Grauviehzuchtverband.

Katharina fühlt sich in ihrem neuen Zuhause jedenfalls schon richtig wohl. „Sie hat sich schon bestens in unsere Herde der Tuxer, Sprinzen und Montafoner Braunvieh integriert“, erzählt Revierleiter und Tierpfleger Gerold Vierbauch.