Nachwuchs bei Schönbrunner Zieselkolonie

8. Juni 2011

Vor über einem Monat sind acht Ziesel-Junge in ihrem unterirdischen Bau im Garten des Wüstenhauses, das von den Bundesgärten und dem Tiergarten Schönbrunn gemeinschaftlich betrieben wird, zur Welt gekommen. „Bei der Geburt waren sie nackt und blind und wurden die ersten vier Wochen von ihren Müttern gesäugt. Jetzt verlassen die zierlichen, sandfarbenen Nager bereits das Höhlenlabyrinth und erobern die Freianlage vor den Toren des Tiergartens", erklärt Tiergartendirektorin Dagmar Schratter. Neugierig stellen sich die Kleinen auf ihre Hinterbeine, um die Umgebung zu überblicken, knabbern an Grashalmen oder verstecken sich in der Futterschüssel, aus der sie bereits wie die erwachsenen Ziesel Gemüse, Körner sowie gelegentlich Insekten fressen.

Sorgsam wachen die Zieselmütter über ihren Nachwuchs. Sie sind immer auf der Hut vor möglichen Feinden. Bereits beim geringsten Anzeichen von Gefahr stoßen sie einen schrillen Pfeifton aus. So wird die gesamte Ziesel-Kolonie gewarnt und verschwindet blitzschnell in ihren weit verzweigten Gängen und Höhlen unter der Erde. Bis vor einigen Jahrzehnten war das Europäische Ziesel in den ehemals ausgedehnten Hutweiden und Steppenrasen Ostösterreichs und Ungarns noch sehr häufig. Da ihr Lebensraum durch Acker- und Siedlungsbau zerstört wurde, gilt diese Tierart mittlerweile aber als stark gefährdet.