Verantwortungsvolle Entscheidung zum Schutz aller Papageienarten: Neue Heimat für Felsensittiche

24. September 2025

Im Tiergarten Schönbrunn lebte eine große Gruppe von Felsensittichen. Über die Jahre wurden regelmäßig Tiere dieser in Zentralchile heimischen, olivgrün gefärbten Sittichart an andere wissenschaftlich geführte zoologische Gärten abgegeben. Vor einer solchen Weitergabe sind umfassende tierärztliche Untersuchungen vorgeschrieben. Dabei wurde nun bei einigen Tieren erstmals das Psittacine Herpesvirus festgestellt.

Der gesamte Bestand zeigt keinerlei Symptome. Um die Gesundheit anderer Tiere im Tiergarten nicht zu gefährden und jegliches Risiko der Übertragung auf andere Papageienarten auszuschließen, hat Tierschutz Austria gestern am Standort „Tierschutzhaus Vösendorf“ die gesamte Felsensittich-Gruppe übernommen. „Wir sind hier die richtige Anlaufstelle, weil wir genau für solche Situationen einen eigenen Bereich haben, wo wir Tiere vom restlichen Tierbestand räumlich getrennt halten und versorgen können, um keine anderen, gar hoch bedrohten Arten zu gefährden“, erklärt Tierheimleiter Stephan Scheidl.

Sieben Papageien sind aktuell in diesem Teil des Wiener Tierschutzhauses untergebracht. Eine freistehende Voliere, die die gleiche Fläche wie jene im Tiergarten aufweist und über einen Innen- und Außenbereich verfügt, steht nun den 28 Felsensittichen zur Verfügung. Die Tiere werden in Folge an gute Plätze vermittelt, an denen keine weiteren Papageien gehalten werden. „Mit der Abgabe unserer Felsensittiche an das Wiener Tierschutzhaus ist gewährleistet, dass die Vögel weiterhin tiergerecht leben können und zugleich alle anderen Papageienarten im Tiergarten Schönbrunn geschützt werden“, erklärt die zuständige Kuratorin Dr. Eveline Dungl. Der Tiergarten Schönbrunn und das Wiener Tierschutzhaus von Tierschutz Austria blicken auf eine langjährige gute Zusammenarbeit zurück.

Die ehemalige Voliere der Felsensittiche beim Ausgang Hietzing soll neu besetzt werden. Die Entscheidung darüber, welche Tierart in die frei gewordene Voliere einziehen wird, wird derzeit sorgfältig geprüft.