Forschungsprojekt Akustische Kommunikation bei Geparden

Weibliche Geparde sind Einzelgänger, wenn sie keine Jungtiere aufziehen, wohingegen die männlichen Tiere oft Gruppen bilden. Geparden kommunizieren viel untereinander. Anders als Tiger oder Löwen können sie zwar nicht brüllen, bedienen sich aber einer Vielzahl anderer Laute. Bei der Kommunikation mit bekannten Artgenossen äußern Geparden oft hohe Laute, die gemeinhin als „Zwitschern” bezeichnet werden und fast nicht von Vogelzwitschern zu unterscheiden sind. Das „Zwitschern” bei Geparden ist besonders interessant, da es für ein Tier dieser Größe einen ungewöhnlich hohen Laut darstellt.

Zielsetzung

Wie genau Geparden miteinander kommunizieren, ist noch weitgehend ungeklärt. Katharina Prager, Doktorandin an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, untersucht unter der Projektleitung von Angela Stöger-Horwath die akustische Kommunikation zwischen Geparden. Ein Teil der Forschung konzentriert sich auf die Frage, warum Geparden „Zwitschern” als Kontaktrufe verwenden. Eine Hypothese besagt, dass „Zwitschern“ eine Art akustische Tarnung sein könnte, um nicht von anderen Raubtieren oder Beutetieren entdeckt zu werden.

Bedeutung

Die Studie wird am Institut für Akustikforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften durchgeführt. Das vierjährige Forschungsprojekt wird vom FWF, dem Österreichischen Wissenschaftsfonds, finanziert und hauptsächlich in Südafrika durchgeführt. Da das Sammeln von Daten in freier Wildbahn sehr schwierig und zeitaufwändig sein kann, ist es für die Forscher entscheidend, sich zunächst mit den Geräten vertraut zu machen, mit denen sie vor Ort arbeiten werden (z. B. Mikrofone). In diesem Zusammenhang bieten Zoos eine wichtige Trainingsmöglichkeit für Wissenschaftler.

Methode

Im Rahmen des Projekts werden die Forscher*innen Wiedergabeexperimente in der afrikanischen Savanne durchführen. Dabei werden „Zwitschern” von Geparden in der Nähe von Wildtieren wie Löwen oder Beutetieren abgespielt.