Respiratorische Robbenmilben

Unscheinbar und gut versteckt können in den Atemwegen von Robben millimetergroße parasitäre Mitbewohner leben, sogenannte respiratorische Milben. Obwohl diese Parasiten bei Ohrenrobben, Hundsrobben und Walrössern in der Wildbahn mitunter häufig vorkommen, sind sie bis zum heutigen Tag nur wenig erforscht.

Zielsetzung

In dem vom Österreichischen Wissenschaftsfonds FWF geförderten Forschungsprojekt „Respiratorische Robbenmilben als vernachlässigte Parasiten“ sollen diese speziellen Parasiten bei Robben sowohl in der Wildbahn als auch in zoologischen Gärten besser untersucht werden. Unter der Projektleitung von Dr. David Ebmer, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Tiergarten, werden dabei mehrere zentrale Forschungsschwerpunkte bearbeitet. Dazu zählt die Entwicklung und Etablierung von nicht-invasiven, schonenden Diagnostikmethoden, um die Wirtstiere ohne den Einsatz von Narkosen beproben zu können. Gleichzeitig soll auch die Bedeutung der Milben während Krankheitsgeschehen und deren Biologie und Morphologie näher untersucht werden. Im Rahmen des FWF-Projekts wird sich der Doktorand Mag. Philipp Sziderics innerhalb seiner Dissertation intensiv diesen speziellen Parasiten widmen.

Relevanz

In der Wildbahn können Infestationen mit respiratorischen Milben bei vielen Robbenarten häufig vorkommen. In zoologischen Gärten werden durch die parasitologische Arbeitsgruppe um Dr. Ebmer immer wieder neue Nachweise bei Robben erbracht. Die Ergebnisse des Projektes sind daher sowohl für das Verständnis dieser Parasitose in der Wildbahn als auch in zoologischen Gärten von großer Bedeutung und werden zur Entwicklung innovativer Diagnostikmethoden beitragen.