Geförderte Projekte 2019

1) Behavioural syndromes of steroid hormones: a non-invasive endocrinological approach to assess animal personalities in poison frogs
Verhaltenssyndrome von Steroidhormonen: Ein nicht-invasiver, endokrinologischer Zugang um Persönlichkeitsmerkmale bei Pfeilgiftfröschen zu bewerten

Camilo Rodríguez, Virginie Canoine & Walter Hödl

Die Vielfalt an geno- und phänotypischen Merkmalen bei neotropischen Pfeilgiftfröschen hat zur Evolution von Verhaltensweisen wie multimodale Kommunikation, Territorialität und elterliche Brutpflege geführt, die ansonsten untypisch für Amphibien sind. Obwohl das Zusammenspiel von akustischer Kommunikation und Territorialität exzessiv untersucht wurde, fehlen bis jetzt Studien, die den Kontext zwischen intraindividueller Konsistenz des Rufverhaltens und Hormonhaushalt herstellen. Wir stellen die Hypothese auf, dass die hormonelle Regulierung von akustischen und territorialen Verhaltensmustern der Ausprägung von Persönlichkeitsmerkmalen und Verhaltenssyndromen bei Pfeilgiftfröschen zugrunde liegt. Wir werden Verhaltenssyndrome definieren, die von Testosteron und Corticosteroiden reguliert und durch die Korrelation von akustischen und territorialen Verhaltensmustern gekennzeichnet sind. Wir werden hierfür das Verhalten männlicher Pfeilgiftfrösche von drei Arten videodokumentieren und hinsichtlich akustischer und verhaltensspezifischer Merkmale quantifizieren. Des Weiteren wird hierfür zum ersten Mal eine nicht-invasive Methode der Hormonbestimmung aus Wasser zur Anwendung kommen, welche die Auswirkungen von Stress auf die Versuchstiere minimiert und dadurch einen neuen Standard für hormonelle Verhaltensexperimente bei Pfeilgiftfröschen setzt.

Fördersumme: 3440 Euro

2) Genetic analysis of the fire salamander (Salamandra salamandra) in Austria
Genetische Analyse der Feuersalamander (Salamandra salamandra) in Österreich

Sonia Pérez Arias, Silke Schweiger, Doris Preininger & Elisabeth Haring

Der Erhalt der Biodiversität ist eines der drängendsten Anliegen unserer Zeit - auch für Herpetologen. Um die Biodiversität zu erhalten, muss man auch die genetische Variabilität der Arten bzw. Populationen untersuchen. Bis heute fehlen genetische Untersuchungen des Feuersalamanders (Salamandra salamandra) in Österreich. Unser Ziel ist die Durchführung einer mitochondrialen DNA-Kontrollregionsanalyse und nuklearen DNA-Analysen auf der Basis von 11 Mikrosatelliten-Loci von 100 Individuen, die von 20 Fundorten stammen. Mit Hilfe der genetischen Marker sollen die Variabilität innerhalb und zwischen den Populationen nördlich und südlich des Alpenhauptkammes untersucht werden. Ziel dieser Untersuchung ist zum einen ein besseres Verständnis der Phylogeographie dieser Art zu erhalten und zum anderen Grundlagen zum Schutz dieser Art zu schaffen.

Fördersumme: 1540 Euro