"Den (Glücks-)käfern auf der Spur"

Wie ein Sechser im Lotto, so stellt man sich die Arbeit vor, wenn sich der Spezialist Dr. Alexander Dostal auf die Suche nach besonders gefährdeten Käfern macht. Die Wahrscheinlichkeit diese im Tiergarten Schönbrunn zu entdecken ist zum Glück höher, daher ist er nun den (Glücks-)käfern auf der Spur.

Kartierungen, bei denen die Artenvielfalt und insbesondere das Vorkommen gefährdeter Arten erforscht wird, zählen zu den wichtigsten Empfehlungen und Strategien für den Schutz der Artenvielfalt in Österreich.

Mit Unterstützung der Österreichischen Lotterien können wir uns nun an ein besonderes Herzensprojekt wagen -die heimischen Käfer auf dem Tiergartengelände.

Eine evolutionäre Erfolgsgeschichte

Käfer stellen mit weltweit ca. 350.000 Arten die weitaus vielfältigste Insektengruppe dar. Österreichweit sind etwa 7.500 Arten bekannt, die sich in Körperbau, Größe, Lebensweise und Lebensraum bisweilen stark unterscheiden: Der stattliche Hirschkäfer ernährt sich z.B. vom Baumsaft der Eiche, während der Marienkäfer Jagd auf Blattläuse macht und der bunt schillernde Prachtkäfer Rinde und Blätter verzehrt.

Naturgemäß ist auch der Aufwand zur Erfassung und die Bestimmung entsprechend vielfältig und aufwendig. Die Auswahl der Sammelmethoden erfolgt unter Rücksichtnahme auf die besonderen Verhältnisse im Tiergarten und selbstverständlich unter geringster Störung und Beeinflussung von Zootieren, Besucherinnen und Besuchern. Gesammelt wird am und im Boden, am und im Wasser, auf Bäumen und Blüten, sowie bei Lichtquellen in der Nacht.

Manche Käfer können direkt im Tiergarten mit freiem Auge bestimmt werden, andere müssen unter dem Mikroskop bestimmt werden, oder sogar an ausgewiesene Expertinnen und Experten für bestimmte Käfergruppen zur Bestimmung weitergegeben werden – herauszufinden, welche Käferarten den Tiergarten als Lebensraum nutzen, ist also ein wirklich herausforderndes Projekt.

Dr. Iris Starnberger – wissenschaftliche Mitarbeiterin:
„Die Eichen entlang der Besucherpfade zum Tirolerhof, der Teich unserer Krauskopf-Pelikane, die blühenden Rosen entlang der Südamerika-Anlage und der Dung unserer Afrikanischen Elefanten haben eines gemeinsam: Sie bieten heimischen Käfern Nahrung und Lebensraum. Wir sind schon sehr gespannt auf die Ergebnisse der aktuellen Coleopteren-Kartierung auf dem Tiergartengelände. Unser Interesse gilt dabei nicht nur den Artenzahlen, sondern natürlich auch den Bedürfnissen der hier vorkommenden Käferarten, damit wir diese so gut wie möglich berücksichtigen können.“

Mit freundlicher Unterstützung der Österreichischen Lotterien