Menschen helfen Menschenaffen

15. März 2011

Der Europäische Zooverband EAZA (European Association of Zoos and Aquaria) ruft seit dem Jahr 2000 regelmäßig zu wichtigen Artenschutz-Kampagnen auf. Die EAZA ist eine pan-europäische Organisation mit über 300 beteiligten Institutionen in 35 Ländern. Durch Bildungskampagnen erreicht sie jährlich über 100 Mio. Europäer und versucht dadurch, auf die Notwendigkeit einer uneingeschränkten Zusammenarbeit im Sinne des internationalen Naturschutzes aufmerksam zu machen.

Bei der aktuellen Artenschutz-Kampagne der EAZA unter dem Titel „Great Apes" stehen Gorillas, Orang-Utans, Schimpansen und Bonobos im Blickpunkt. Der Tiergarten Schönbrunn erarbeitete eine umfassende Ausstellung, die im Großkatzenhaus präsentiert wird und stellt diese auch der OZO (Österreichische Zoo Organisation) und EAZA-Institutionen zur Verfügung. Darüber hinaus gibt es im Tiergarten Schönbrunn bei Sonderveranstaltungen (Zoo Aktiv Tage, Artenschutztage etc.) zahlreiche Aktivitäten, die allesamt unsere „nächsten Verwandten" im Blickpunkt haben.

Drei der vier Gorilla-Unterarten sind derzeit auf der Roten Liste als „vom Aussterben bedroht" klassifiziert. Nur noch rund 300 Cross River-, 680 Berg- und höchstens 4000-7000 Östliche Flachland-Gorillas durchstreifen die Wälder in Zentral-Afrika. Wilderei, die Zerstörung des Regenwaldes und der Ebola-Virus sind einige der Ursachen für das Sterben der größten Primaten.   Ähnlich dramatisch ist die Lage auch für die drei weiteren Menschenaffenarten. Egal ob Schimpanse, Bonobo oder Orang-Utan, der Mensch hat seine nächsten Verwandten im Tierreich an den Rand der Vernichtung getrieben. Ihr Aussterben wäre ein unwiederbringlicher Verlust und ein schlechtes Vorzeichen für unsere Zukunft. Aktuelle Schutzbemühungen müssen ausgeweitet werden, da man ein Aussterben aller Menschenaffenarten binnen weniger Jahrzehnte vorhersagt.

Neue Ansätze sind nötig, um diese Entwicklung zu stoppen. Die EAZA-Kampagne bietet die Chance, auf die dramatische Situation dieser faszinierenden Tiere hinzuweisen, mit finanziellen Mitteln entsprechende Schutzprojekte zu unterstützen und damit einen überdauernden und wichtigen Beitrag zum Überleben der Menschenaffen und ihrer Lebensräume zu leisten.

Durch eine derartige Bewusstseinsbildung soll in der Öffentlichkeit Druck erzeugt werden, um natürliche Lebensräume zu schützen und zu erhalten. Wenn wir nicht die Menschenaffen und ihre Lebensräume retten können, wie wollen wir dann den Rest der Welt retten?