Japanischer Serau verstorben

5. Jänner 2015

Traurige Nachrichten aus dem Tiergarten Schönbrunn: Der letzte Japanische Serau ist gestern verstorben und diese Tierart ist somit im Tiergarten nicht mehr zu sehen. Das Weibchen Akiko wurde am 23. Juni 1997 im Zoo Berlin geboren und lebte seit 1999 in Wien. Mit seinen 17 Jahren war das Tier bereits sehr alt.

1993 zog das erste Serau-Pärchen im Tiergarten ein. Es war ein Geschenk der japanischen Stadt Omachi, die etwa 300 km nordöstlich von Tokio gelegen ist. In Zoos ist diese Tierart sehr selten. Nur aufgrund der freundschaftlichen Beziehungen war es möglich, ein Pärchen zu erhalten.

Der Tiergarten Schönbrunn führt auch das Europäische Zuchtbuch (ESB) dieser Tierart. 1994 ist in Wien das erste Serau-Jungtier Europas zur Welt gekommen, weitere erfolgreiche Nachtzuchten folgten. In Europa gibt es sonst nur im Zoo Berlin, Magedburg und Usti Seraus zu sehen.

Aufgrund ihres Felles und Fleisches wurden Seraus jahrhundertelang gejagt. Anfang des 20. Jahrhunderts waren die Bestände soweit zurückgegangen, dass die Art als bedroht galt. 1955 wurde sie zu einem japanischen „Naturdenkmal“ erklärt und geschützt. Durch gezielte Schutzmaßnahmen haben sich die Bestände wieder erholt.

Seraus zählen zu den Gemsenverwandten. Japanische Seraus kommen ausschließlich auf den drei japanischen Inseln Honshū, Shikoku und Kyūshū vor und bewohnen bewaldete Bergregionen. Im Tiergarten Schönbrunn waren sie in einer Anlage neben dem Regenwaldhaus zu Hause, für die an einem neuen zoologischen Konzept gearbeitet wird.