Seltene Felsenpinguine geschlüpft

29. April 2013

Im Polarium im Tiergarten Schönbrunn gibt es Nachwuchs: Bei den bedrohten Felsenpinguinen sind Mitte April drei Küken geschlüpft. Weitere Eier werden noch bebrütet. Bei Felsenpinguinen bestehen die Gelege meist aus zwei Eiern. Auch im Tiergarten waren zwei der Küken in einem Nest. „Im Freiland würde nur das Stärkere der beiden überleben. Bei uns wird deshalb ein Jungtier mit der Hand aufgezogen", erklärt Tiergartendirektorin Dagmar Schratter. Drei Mal am Tag wird der Pinguin-Winzling mit fein püriertem Heringsfilet und Krill gefüttert und jeweils davor und danach abgewogen. Derzeit bringt der zwei Wochen alte Pinguin rund 450 Gramm auf die Waage. Die anderen beiden Küken werden von ihren Eltern versorgt, die ihren Nachwuchs abwechselnd wärmen und ihn mit vorverdauter Nahrung füttern.

Nördliche Felsenpinguine, die mit ihren leuchtend gelben Federbüscheln am Kopf zu den auffälligsten unter den Pinguinen zählen, brüten auf der Inselgruppe Tristan da Cunha und werden in der Roten Liste als gefährdet eingestuft. In europäischen Zoos gibt es insgesamt nur etwa 80 Tiere, die größte Gruppe lebt in Schönbrunn. Der Tiergarten Schönbrunn ist auch der einzige Zoo weltweit, der diese bedrohte Tierart jedes Jahr erfolgreich züchtet. Die Bedingungen im Polarium sind dafür optimal. Schratter: „Wir können die saisonalen Licht- und Klimaverhältnisse ihrer Heimat simulieren und die Kolonie mit Kameras lückenlos überwachen", erklärt Schratter. Ausschlaggebend sind auch das persönliche Engagement und das Fingerspitzengefühl der Pinguin-Pfleger. „Aber nicht nur unsere Tierpfleger sammeln jedes Jahr mehr Erfahrung, sondern auch unsere Brutpaare lernen dazu."