Geschichte des Affenhauses

1841

Nachdem das Gebäude ursprünglich Stelz- und Schwimmvögel beherbergt hat, wird es als Affenhaus
neu errichtet. Affen waren bis dahin im Verwaltungsgebäude, im heutigen Kleinvogelhaus sowie vorübergehend auch im Giraffenhaus untergebracht.

1847

Zubau eines großen achteckigen Freiluftkäfigs mit einem Verbindungsgang zum Hauptgebäude. Der so genannte „Sprungkäfig“ ist mit einem Springbrunnen, Steigbäumen, Hängereifen und Stricken ausgestattet.

1878

Der erste Menschenaffe, das aus Südostasien stammende junge Orang-Utan-Weibchen „Madame Sophie“, trifft in Schönbrunn ein.

1899

Der Orang-Utan „Peter“, ein Geschenk des österreichisch-ungarischen Konsuls in Singapur, entkommt auf einen nahe gelegenen Baum. Er kann erst nach mehreren Tagen unter großer Anteilnahme von Bevölkerung und Presse wieder eingefangen werden.

1907

Umbau des Hauses mit Affenplastiken von Karl Stary. Ein fortschrittliches Gestaltungskonzept des Menagerie Leiters Alois Kraus wird dabei nicht verwirklicht. Die Probleme mangelnder Belichtung und Belüftung bleiben ungelöst.

1921

Als Folge des Ersten Weltkrieges und der anschließenden Versorgungsprobleme gibt es vorübergehend keine Affen mehr im Tiergarten Schönbrunn.

1926

Gefördert von der „Hilfsaktion zum Wiederaufbau des Schönbrunner Tiergartens“, zieht „Gretl“, der erste Schönbrunner Schimpanse, ins Affenhaus ein.

1930

Das Affenhaus wird erneut umgebaut. Es erhält eine vom
Hauptraum abgetrennte Abteilung für Menschenaffen mit einem Besucherpodium, vergrößerte Fenster sowie einen Anbau mit Freigehegen. Auch der Sprungkäfig wird wieder erweitert. Für den Besuch des Affenhauses wird zu dieser Zeit ein gesondertes Eintrittsgeld eingehoben.

1949

Der Schimpanse „Jonny“ kommt nach Schönbrunn. Er lebt 43 Jahre in seinem Gehege und stirbt erst 1992 im Alter von 45 Jahren.

1952

Mit dem Gorilla „August“, einem zweijährigen Jungtier aus Südkamerun, sind zum ersten Mal drei Arten von großen Menschenaffen gleichzeitig in Schönbrunn vertreten.

1986

Umbau und Vergrößerung der Menschenaffen-Anlagen.

1996

Eröffnung einer neuen Freianlage für die Orang-Utans. Das Orang-Utan Weibchen Nonja hat im Rahmen des Spiel- und Beschäftigungsprogrammes zu malen begonnen und mit dem Erlös aus dem Verkauf ihrer zahlreichen Bilder den Ausbau der Freianlage wesentlich mitfinanziert.

2009

Übersiedlung der Orang-Utan-Gruppe in die neue Tiergarten ORANG.erie.

2012

Das Affenhaus wird nach seiner Revitalisierung wiedereröffnet. Der entkernte Innenraum wirkt nun hell und lebendig. Nur noch sechs Kleinaffenarten eilen sich die neu strukturierten Innengehege. Die Gitter wurden durch Glas ersetzt. In der erstmals für Besucher begehbaren Galerie ist eine Dauerausstellung zum Thema „Mensch und Affe“ zu sehen.