Erstmals Bärenstummelaffen-Nachwuchs

13. Februar 2017

Im Jahr 2012 sind die Bärenstummelaffen in das wiedereröffnete Historische Affenhaus im Tiergarten Schönbrunn eingezogen. Seit 16. Dezember gibt es erstmals Nachwuchs. „Das Jungtier war bei der Geburt etwa 400 Gramm schwer und klammerte sich anfangs stehts an seiner Mutter Kwaku fest. Mittlerweile entdeckt die Kleine auch schon etwas das Gehege", sagt Tiergartendirektorin Dagmar Schratter. Mit dabei sind noch der Vater Harper und das Weibchen Pam, die Tante des Affenbabys. 

Bärenstummelaffen haben ein glänzendes schwarzes Fell. Nur an den Schultern und rund um das Gesicht sind die Haare grau. Der lange Schwanz, der ihnen beim Springen durch die Bäume als Steuerungselement dient, ist weiß gefärbt. Ganz anders sieht das Jungtier aus. Schratter: „Bei der Geburt ist das Fell der Bärenstummelaffen weiß. Mittlerweile färbt es sich bereits um. Im Alter von etwa drei Monaten bekommen sie ein schwarzes Fell wie die erwachsenen Tiere.“

Das Verbreitungsgebiet der Bärenstummelaffen ist recht klein. Sie bewohnen die Regenwälder Westafrikas von Gambia bis zur Elfenbeinküste. Diese tagaktiven Affen verbringen ihr Leben in den Wipfeln der Bäume und sind auf Blattnahrung spezialisiert. Bärenstummelaffen stehen als „bedroht“ auf der Roten Liste. Hauptgrund dafür ist, dass die Wälder zunehmend vom Menschen genutzt werden und ihr Lebensraum dadurch verloren geht. Ein großes Problem stellt aber auch die Jagd dar.  

Bärenstummelaffen werden nur in wenigen Zoos gehalten. Zuchterfolge gelangen bislang sehr selten. Der Tiergarten Schönbrunn beteiligt sich am Europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EEP). Das Jungiter ist ein Weibchen und hat von seinen Tierpflegern den Namen Mali Marie bekommen. Dies soll ein Andenken sein, denn genau einen Tag vor der Geburt der Kleinen ist das 20jährige Bärenstummelaffen-Weibchen Marie altersbedingt verstorben.