Nachwuchs bei den Kattas

19. März 2015

Ein Katta kommt selten allein. So könnte das Motto bei den geselligen Halbaffen im Tiergarten Schönbrunn lauten. Mit Anfang März hat ein wahrer „Babyboom“ eingesetzt. „Insgesamt sind es derzeit sechs Jungtiere. Die erste Geburt am 3. März war eine Zwillingsgeburt. Die Mütter kümmern sich liebevoll um ihre Kleinen und die anderen Weibchen unterstützen sie dabei“, erklärt Tiergartendirektorin Dagmar Schratter. Die Männchen helfen bei der Jungenaufzucht nicht mit und haben auch sonst in der Katta-Gruppe wenig zu melden. Bei den Lemuren herrscht ein Matriachat. An der Spitze der Gruppe steht ein Weibchen.

Kattas sind ausschließlich auf der Insel Madagaskar heimisch. Ihr Bestand ist in den vergangenen 25 Jahren um ein Viertel geschrumpft. Verantwortlich dafür ist die Rodung großer Waldflächen, um Viehweiden zu schaffen. In Zoos werden Kattas im Rahmen eines Europäischen Zuchtbuchs (ESB) gezüchtet. Die Jungtiere erblicken nach einer Tragzeit von rund 134 Tagen das Licht der Welt. Schratter: „Bei der Geburt sind die Jungtiere etwa 70 Gramm schwer. Die ersten Tage klammern sie sich am Bauch ihrer Mutter fest, später entdecken sie huckepack die Welt.“

Etwa ein halbes Jahr lang werden die Jungtiere, deren Geschlecht noch nicht bekannt ist, gesäugt. Bereits im Alter von rund einem Monat fangen sie an, Obst und Gemüse zu fressen. Mit einem Jahr sind die kleinen Fellknäuel selbständig. Das Markenzeichen der Kattas ist der schwarz-weiß geringelte Schwanz. Während er den Kleinen bei den ersten Sprung- und Kletterversuchen als Balancierhilfe dienen wird, setzen ihn die Männchen später auch als „Waffe“ bei ihren sogenannten „Stinkkämpfen“ ein. Wenn sich zwei Männchen streiten, reiben sie ihren Schwanz mit einem Duftsekret ein. Wer den Geruch des anderen nicht aushält und das Weite sucht, hat verloren.