Neue Musterfutterstellen im Tiergarten

21. Dezember 2011

Stieglitz, Buchfink, Kohlmeise und Gimpel picken Samen, Körner und Fettfutter aus modernen Futtersäulen - beobachtet vom neugierigen Eichhörnchen, das es auf die Nüsse abgesehen hat. „Mit den heute eröffneten Musterfutterstellen haben vor allem auch unsere kleinen TiergartenbesucherInnen die Möglichkeit heimische Wintervögel aus nächster Nähe zu beobachten und kennen zu lernen", erklärt Tiergartendirektorin Dagmar Schratter. Eine Vogelvielfalt von vier bis fünf Arten lässt sich mit etwas Glück auf einen Blick erhaschen. Wem das „Birdwatching" beim ruhigen Spaziergang entlang des Naturerlebnisweges nicht genügt, der kann zuhause per Webcam-Übertragung weiterschauen. Informationstafeln bei den Musterfutterstellen helfen bei der Bestimmung der Vogelarten. Ebenda finden VogelfreundInnen jetzt auch einen Gratis-Folder mit den häufigsten Vogelarten, Fütterungstipps und einer Teilnahmekarte für die österreichweite Wintervogelzählung am 6. Jänner 2012.

„Die Eröffnung der Musterfutterstellen sehen wir als Auftakt zur Stunde der Wintervögel 2012. Gleichzeitig sind wir stolz, dass das muntere Treiben an den modernen Futtersäulen auch einer verhaltensökologischen Studie der Universität Wien dient", so Gerald Pfiffinger, Geschäftsführer von BirdLife Österreich. Seit diesem Sommer wird in Kooperation mit dem Tiergarten Schönbrunn, der Universität Wien und BirdLife Österreich die Auswirkung der Vogelfütterung im Jahresverlauf untersucht. Die Studie läuft über mehrere Jahre. Anhand von Witterungs-und Futterstandsmessungen wird zunächst der Effekt einer Ganzjahresfütterung auf die Vogelpopulation untersucht. Darüber hinaus planen die Forscher zu klären, ob primär insektenfressende Vogelarten je nach Witterung langfristig auch auf andere Futterangebote umsteigen und  ob sich gefiederte Freunde mit besserem Sehvermögen einen Futtervorteil verschaffen können.

Wer sind die häufigsten Gäste am Futterhaus? Für die bevorstehende Vogelzählung „Stunde der Wintervögel" von BirdLife sind nun alle Hobby-Ornithologen aufgerufen, diese eher einfache Forschungsfrage zu beantworten:  Am 6. Jänner darf sich jeder berufen fühlen, innerhalb einer frei gewählten Stunde alle Vogelarten zu zählen, die am Futterhaus im Tiergarten, im eigenen Garten, am Balkon oder im Park zu sehen sind. Die Ergebnisse können per Post oder Fax an BirdLife Österreich geschickt werden; eine Online-Eingabe ist ebenfalls möglich. Informationsfolder mit Meldebogen und Vogelabbildungen gibt es bei den Musterfutterstellen im Tiergarten Schönbrunn oder per download auf www.birdlife.at. „Alle an uns geschickten Ergebnisse helfen uns, mehr über unsere Vogelwelt im Winter zu erfahren", so Gerald Pfiffinger.