Neue Studie: Riesenschildkröte Schurli ist ein Blitzgneißer

3. Dezember 2019

Riesenschildkröte Schurli ist mit über 120 Jahren der älteste Bewohner im Tiergarten Schönbrunn. Gemeinsam mit seinen Artgenossen Mädi und Menschik war er Teil einer großen Studie der Hebrew University in Jerusalem, deren Ergebnisse nun unter dem Titel „Die unterschätzten Riesen“ im Journal „Animal Cognition“ veröffentlicht wurden. „Mit Riesenschildkröten verbindet man, dass sie steinalt werden und sehr langsam sind. Die beiden Biologen Michael Kuba und Tamar Gutnick bestätigen mit ihrer Studie nun aber wissenschaftlich, was wir in der täglichen Arbeit mit den Riesenschildkröten merken, nämlich, dass diese Tiere klug und extrem lernfähig sind“, erklärt Anton Weissenbacher, Kurator im Tiergarten Schönbrunn, der die Forschungsarbeit unterstützt hat.

Zum Ablauf der Forschung: Im ersten Schritt wurden Schurli, Mädi und Menschik darauf trainiert, dass sie eine Belohnung erhalten, wenn sie in einen blauen Ball beißen. Schnell lernte das Trio, dass es dafür leckere Karotten gibt. Im zweiten Teil der Studie bekam jede Schildkröte einen Ball in einer anderen Farbe zugeteilt. Auch diese Aufgabe konnten die Reptilien problemlos meistern. Nach drei Monaten wurden die Tiere erneut getestet. Kein Problem für Schurli, Mädi und Menschik: Sie wussten sofort, was zu tun ist. Schlussendlich wurde der Versuch nach neun Jahren wiederholt. Weissenbacher: „Es war verblüffend. Alle Schildkröten konnten sich auf Anhieb an die Aufgabe erinnern. Damit wurde bewiesen, dass Schildkröten lernen können und ein gut funktionierendes Langzeitgedächtnis haben.“