Pflegeaufwand für Schmuggel-Chamäleons

28. Jänner 2021

Die über 70 artengeschützten Chamäleons aus Tansania, die letzte Woche einem Schmuggler am Flughafen Wien Schwechat abgenommen worden sind, werden im Tiergarten mit großem Einsatz aufgepäppelt. Es geht ihnen den Umständen entsprechend gut. „Einige Tiere waren stark dehydriert, das ist fatal für Chamäleons. Wir mussten sie umgehend tränken“, berichtet der zoologische Kurator Anton Weissenbacher, der auch die Arten bestimmen konnte. Es handelt sich um mindestens 10 verschiedene Arten von Bergchamäleons aus dem Usambara-Gebirge. Die jüngsten Chamäleons sind erst wenige Wochen alt – zu jung, um die Art zu bestimmen.

Die Haltung dieser Arten ist extrem herausfordernd. Weissenbacher: „Diese Chamäleons brauchen täglich große Temperaturschwankungen. Da es keine geselligen Tiere sind, müssen sie außerdem einzeln gehalten und gefüttert werden. Es ist ein gigantischer Pflegeaufwand. Ein Mitarbeiter macht den ganzen Tag nichts anderes als die Pflege der Chamäleons.“ Nun heißt es abwarten, wie gut sich die Tiere erholen und ob sie trotz der Transportbedingungen gesund bleiben. Drei Tiere waren bei der Ankunft im Zoo bereits tot, zwei weitere haben es nicht geschafft. Alle anderen sind derzeit stabil. „Wir versuchen, jedes einzelne Tier zu retten“, versichert Weissenbacher.