Artenschutzprojekt Habichtskauz

Im Einsatz für den Habichtskauz

Kooperation seit2009
Bedrohungsstatus auf der Roten Listeungefährdet
Ort des SchutzprojektsÖsterreich

Der Habichtskauz braucht unsere Hilfe!
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Noch vor 100 Jahren bewohnte der Habichtskauz, nach dem Uhu die zweitgrößte Eule Mitteleuropas, die Wälder Österreichs. Gegen Mitte des 20. Jahrhunderts galt die Art bei uns als ausgestorben. Die österreichischen Vorkommen stellten aber eine wichtige Verbindung zwischen den Populationen im Süden (Slowenien/Italien/Kroatien) und im Norden (Deutschland/Tschechische Republik) dar. Heute ist diese Brücke unterbrochen.  

Maßnahmen

In den letzten Jahrzehnten verbesserten sich die Lebensbedingungen für den Habichtskauz. Wertvolle Waldlebensräume stehen heute unter Schutz oder werden nachhaltig bewirtschaftet. Aus diesem Grund wurde vom Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie der Veterinärmedizinischen Universität Wien ein Wiederansiedlungsprojekt  ins Leben gerufen.

Junge Käuze, die in Zoos und Zuchtstationen geschlüpft sind, übersiedeln an Auswilderungsorte, wo sie in Volieren über mehrere Wochen ihre neue Umgebung kennenlernen, bevor sie in die Natur entlassen werden. So konnten seit Beginn des Projekts einige hundert Jungkäuze in den beiden Schutzgebieten „Biosphärenpark Wienerwald“ und „Wildnisgebiet Dürrenstein“ ausgewildert werden. Mit großem Erfolg: In der Wildbahn haben sie bereits fleißig für Nachwuchs gesorgt.

Die Österreichische Zoo Organisation (OZO), deren Mitglied der Tiergarten Schönbrunn ist, unterstützt seit 2012 auch die Kontrolle und Identifizierung der in der Wildbahn brütenden Habichtskäuze. So konnten in der Brutsaison 2012 von insgesamt 22 brütenden Käuzen 19 identifiziert werden - darunter auch das Weibchen „Aulelia" aus dem Tiergarten Schönbrunn, das drei Junge im Nest hatte.

Ziel

Ziel des Projekts ist es, eine sich selbst erhaltende Habichtskauz-Population aufzubauen. Der Habichtskauz soll in den österreichischen Wäldern wieder heimisch werden.

So unterstützt der Tiergarten Schönbrunn das Projekt:

  • Erhaltungszucht
  • Finanzierung von Nistkästen
  • Identifizierung der Käuze in der Wildbahn
  • Öffentlichkeitsarbeit

Das sagen unsere Partner:

Richard Zink, Leiter von Habichtskauz.at:
„Das Wiederansiedlungsprojekt wäre ohne das Engagement der Österreichischen Zoo Organisation vermutlich nicht über die visionäre Vorbereitungsphase hinausgekommen und ohne die internationale, stabile Zoopopulation wäre das Comeback der Habichtskäuze kaum zu gewährleisten. Der Tiergarten Schönbrunn ist als kompetenter Partner wesentlich an der Nachzucht der Jungvögel und damit am Erfolg des Artenschutzprojekts beteiligt. Die Bruterfolge in der Wildbahn unterstreichen die Effizienz der Kooperation zwischen unserem Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie an der VetmedUni Wien und dem Tiergarten."

Silke Kobald, Bezirksvorsteherin Hietzing:
Begeistert vom Wiederansiedelungsprojekt hat Hietzings Bezirksvorsteherin Silke Kobald die Patenschaft für die Schönbrunner Habichtskäuze übernommen. Einem der vier Jungkäuze, die im April 2014 im Tiergarten geschlüpft sind und im Juni wiederangesiedelt wurden, hat sie den Namen „Hietzi“ verliehen. „Auch im Bezirk Hietzing, im Gebiet des Biosphärenparks Wienerwald, gibt es einen Freilassungsort im Rahmen dieses Projektes, weil diese seltenen Vögel hier gute Lebensbedingungen vorfinden“, so Kobald.