Forschungsprojekt Spiegelstudie

Obwohl seit Jahrzehnten untersucht wird, ob und welche Affenarten sich im Spiegel erkennen, ist diese Forschungsfrage immer noch nicht ganz geklärt. Bisher konnte dies bei Schimpansen, Bonobos, Gorillas, und Orang-Utans nachgewiesen werden. Allerdings zeigen auch in diesen Studien meist nur knapp die Hälfte der getesteten Tiere Verhalten, das auf Selbsterkennen hindeutet. Dies könnte natürlich daran liegen, dass diese Tiere ihr Spiegelbild tatsächlich nicht erkennen können. Anderseits könnte es auch daran gelegen haben, dass die verwendeten Studienmethoden für die jeweiligen Arten nicht besonders gut geeignet waren. Außerdem sind die Stichproben solcher Studien oft sehr klein und lassen kaum Rückschlüsse auf alle Vertreter einer Art zu.

Zielsetzung

Genauso wie kein Mensch dem anderen gleicht, ist auch kein Affe wie der andere. Diese für alle, die mit Affen (und anderen Tieren) täglichen Umgang haben, ganz offensichtliche Erkenntnis zieht erst seit wenigen Jahren und sehr langsam in die Verhaltenswissenschaft und Psychologie ein. Im Laufe dieses Projekts sollen Orang-Utans und andere Affenarten mit besonderer Rücksichtnahme auf individuelle Unterschiede untersucht werden. Neue Erkenntnisse über die Fähigkeiten von Großaffen sind nicht nur für Forscher und Forscherinnen interessant, sondern helfen uns täglich dabei, das Wohlergehen von Affen in menschlicher Obhut noch weiter zu verbessern, sowie Artenschutzprojekte noch zielgerichteter durchführen zu können.

Methode

Um eine möglichst große Stichprobe zu erreichen, werden im Rahmen des europäischen Forschungsnetzwerks (GrApeNet) Affen in ihrem gewohnten Umfeld mit denselben Methoden getestet – so sind die Daten gut vergleichbar.

Es werden ausschließlich etablierte Beobachtungsmethoden verwendet und verschiedene, strikt nicht-invasive Verhaltens- und Kognitionstests durchgeführt. So werden der gesamten Orang-Utan Gruppe etwa verschiedene Wand- und Handspiegel zur Verfügung gestellt. Ob die Tiere mit den Spiegeln interagieren, bestimmen sie selbst. Erfahrungsgemäß stellen die kreativen Aufgabenstellungen für die Orang-Utans eine willkommene Abwechslung dar.

! Forschung in Arbeit !

Wir bitten um Verständnis, dass wir zum jetzigen Zeitpunkt keine detaillierteren Informationen zur Verfügung stellen können, da dies eine wissenschaftliche Veröffentlichung der finalen Ergebnisse gefährden könnte. Sobald eine Veröffentlichung vorliegt, werden wir die Ergebnisse ergänzen und auf die Original-Publikation verweisen.