Wildvögel im Tiergarten

Zweimal wurde im Tiergarten bereits eine Erhebung des Wildvogelbestands durchgeführt: 2005/2006 und 2016/2017. Dabei wurden monatlich die auftretenden Vogelarten aufgezeichnet und die Reviere der Brutvögel erhoben. Vom Brutvogel über den Futter- oder Wintergast bis zum Überflieger: Insgesamt wurden 85 verschiedene Vogelarten erfasst. Die meisten Wildvogelarten waren zum Höhepunkt des Herbstzuges im Oktober sowie während der Brutzeit im April/Mai anzutreffen.

Verlorene und neue Vogelarten. Innerhalb der 10 Jahre haben sich die Brutreviere der einzelnen Arten stark verändert und insgesamt reduziert. Die größten Abnahmen verzeichneten der Haussperling, die Kohlmeise, die Aaskrähe und der Star. Grünling, Rauchschwalbe und Kernbeißer konnten 2017 als Brutvögel gar nicht mehr nachgewiesen werden, dafür aber Mönchsgrasmücke, Teichhuhn, Stieglitz, Graureiher, Buntspecht, Stockente und Hausrotschwanz. Eine deutliche Zunahme an Brutrevieren zeigten Amsel, Buchfink, Ringeltaube, Rotkehlchen und Gartenbaumläufer.

Die häufigsten Brutvögel

1.         Haussperling
2.         Kohlmeise
3.         Mönchsgrasmücke

Die seltensten Vogelarten

1.         Mittelspecht
2.         Schwarzspecht
3.         Halsbandschnäpper

Tipps für ein vogelfreundliches Zuhause

  • Entscheiden Sie sich für heimische Hecken und Sträucher!
    Das sind zum Beispiel Schneeball, Schlehe, Felsenbirne, Wildrose oder Kornelkirsche. Das Geäst bietet Rückzug und Nistmöglichkeit, die Früchte werden vernascht oder locken nahrhafte Insekten an. Eine gut sortierte Baumschule in Ihrer Region stellt Ihnen sicher noch weitere gute „Vogelschutzbäume“ vor.
  • Verzichten Sie auf Pestizide!
    Muss man wirklich jede Laus bekämpfen? Blattläuse treten meist dann in Massen auf, wenn ihre Fressfeinde Futter für ihren Nachwuchs brauchen. Kleine Vögel, insbesondere Meisen, Rotkehlchen, Zaunkönige oder Rotschwänzchen fressen Blattläuse und ziehen damit ihre Jungen groß. Wird der Befall zu heftig, kann man sie einfach mit hartem Wasserstrahl abspritzen oder mit Brennnesseljauche behandeln. Expertentipp: Kapuzinerkresse neben „bedrohte“ Pflanzen setzen – diese zieht Blattläuse an!
  • Schaffen Sie natürliche und künstliche Nisthilfen!
    Rotkehlchen oder Zaunkönige bauen ihr Nest gerne in Totholzhaufen oder dornigen Büschen. Eine bewachsene Wand mit wildem Wein, Efeu oder Kletterrosen dient ebenfalls als Brutplatz, Schutz und Futter. Beim Kauf von Nistkästen achten Sie darauf, dass sie leicht zu reinigen sind und richten Sie das Einflugloch nach Osten aus.
  • Bieten Sie Wasser und Futter an - zumindest bei extremer Witterung!
    Experten empfehlen mittlerweile eine Ganzjahresfütterung. So fühlen sich Vögel in stark bebauten Gebieten das ganze Jahr über wohl, entfernen lästige Läuse und Mücken und können gut beobachtet werden. Wichtig bei einer Futterstelle ist, dass das Futter sauber und trocken bleibt. Bewährt sind Futtersilos mit Sitzringen oder -stäben. Auch eine Vogeltränke im Garten ist besonders bei hohen Temperaturen eine gute Idee, von der auch Bienen und andere Insekten profitieren.
  • Pflanzen Sie eine insektenfreundliche Blumenwiese!
    Zwischen Glockenblumen, Margeriten, Wiesenknäuel und Kuckucksblumen finden Vögel genug Nahrung für sich und ihre Jungen.