Zuchterfolg: Felsenpinguin-Küken geschlüpft

4. Mai 2011

Im Polarium im Tiergarten Schönbrunn gibt es neuerlich seltenen Nachwuchs: Bei den Felsenpinguinen  - mit ihren leuchtend gelben Federbüscheln am Kopf die auffälligsten aller Pinguine - sind bereits sechs Küken aus den Eiern geschlüpft. Weitere Eier werden noch bebrütet. Die fürsorglichen Pinguin-Eltern wärmen die Kleinen abwechselnd und füttern sie mit vorverdauter Nahrung. Erstmals haben sogar Pinguine, die selbst in Schönbrunn geboren wurden, Eier gelegt. Nur etwa 80 Nördliche Felsenpinguine leben insgesamt in europäischen Zoos - mehr als die Hälfte davon in Schönbrunn. Der Tiergarten Schönbrunn ist der einzige Zoo weltweit, der diese bedrohte Tierart jedes Jahr züchtet.

„Ausschlaggebend für die erfolgreiche Zucht ist das persönliche Engagement der Tierpfleger, viel Fingerspitzengefühl, eine lückenlose Überwachung der Kolonie per Videokamera und das exakte Simulieren der saisonalen Licht- und Klimaverhältnisse ihrer Heimat", so Tiergartendirektorin Dagmar Schratter. Der Nördliche Felsenpinguin brütet auf der Inselgruppe um Tistan da Cunha und wird in den Roten Listen als stark gefährdet eingestuft. Zudem hat es vor einigen Wochen eine Ölkatastrophe durch ein gestrandetes Frachtschiff in seinem Brutgebiet gegeben. Die Freunde des Tiergarten Schönbrunn haben die Rettungsaktion der verölten Pinguine mit 5.000 Euro unterstützt.

Nicht nur bei den Felsenpinguinen, sondern auch bei ihren in Südamerika heimischen Verwandten gibt es Nachwuchs. Bei den Humboldt-Pinguinen sind acht Küken geschlüpft. Allerdings sind diese Pinguine Höhlenbrüter, somit ist ihr flauschiger Nachwuchs erst in einigen Wochen zu sehen. Spezielle Bruthöhlen, wie sie in Art und Größe den natürlichen Bedingungen in Feuerland und den Meeresküsten Perus oder Chiles nachempfunden sind, schaffen im Tiergarten die Voraussetzung für natürliches Brutverhalten. Humboldtpinguine gelten aufgrund der Verschmutzung der Meere und der Überfischung durch den Menschen ebenfalls als stark bedroht.