Zwillinge sind Bub und Mädchen

  • 5. September 2016
6. September 2016

Morgen werden die Pandazwillinge im Tiergarten Schönbrunn einen Monat alt und nun steht auch das Geschlecht der beiden Jungtiere fest. „Auf den Aufnahmen sieht man mittlerweile ganz deutlich, dass es ein Bub und ein Mädchen sind“, erklärt Tiergartendirektorin Dagmar Schratter. „Nach drei Männchen freuen wir uns sehr, dass eines der beiden Jungtiere ein Weibchen ist.“ Hauptsache ist natürlich, dass sich die Zwillinge gut entwickeln und es schaut weiterhin ganz danach aus. Die Kleinen haben dicke Milchbäuche und bekommen immer mehr Fell. Sie müssen also nicht mehr rund um die Uhr von der Mutter gewärmt werden, sondern können schon neben Yang Yang im Bambusnest schlafen und auch schon kurz alleine bleiben, wenn sie die Wurfbox verlässt, um zu fressen.

Bei der Geburt waren die Zwillinge rund 10 cm groß und etwa 100 g schwer. Mittlerweile wiegen beide etwa 1 kg und sind von der Nasen- bis zur Schwanzspitze geschätzte 35 cm lang. Genaue Daten gibt es noch nicht, denn die Tierpfleger beobachten die Tiere in der Wurfbox nach wie vor nur über die Kamera. Sie sehen, dass sich Mutter Yang Yang fürsorglich um beide kümmert und können die Zwillinge schon gut auseinanderhalten. Schratter: „Anhand ihres Schulterbandes kann man die Zwillinge leicht unterscheiden. Das Männchen hat ein gleichmäßig breites Schulterband. Das Schulterband des Weibchens läuft in der Mitte spitz zusammen.“

Aber auch charakterlich lassen sich schon jetzt kleine Unterschiede feststellen. So ist das Männchen beim Trinken etwas ungeduldig und das Weibchen ruhiger. Durchschnittlich alle vier Stunden werden die Jungtiere gesäugt. Findet das Männchen die Zitze der Mutter nicht auf Anhieb, quengelt es, bis Yang Yang nachhilft. Die ersten 100 Tage nach der Geburt gelten bei Großen Pandas als besonders kritisch. Deshalb wird den Jungtieren entsprechend chinesischer Tradition erst danach ein Name verliehen. Wie die Zwillinge zu ihren Namen kommen werden, stimmt der Tiergarten nun mit seinen chinesischen Vertragspartnern ab.

Gute Nachrichten gibt es auch vom Pandaschutz. Der Große Panda wird von der Weltnaturschutzorganisation IUCN ist nicht mehr als "vom Aussterben bedroht" eingestuft, allerdings gilt er noch immer als gefährdet. Die Bemühungen Chinas um die Bären haben sich gelohnt. Die Hauptbedrohung in den letzten Jahrhunderten war, dass die Pandas zum Teil bejagt und gewildert wurden. Das ist heute kein Thema mehr, sondern Ursachen für ihre Gefährdung ist ihr Lebensraum. Die chinesische Regierung hat deshalb den Bambus unter Schutz gestellt, die Bambuswälder aufgeforstet und Naturschutzreservate als Lebensraum für die Großen Pandas errichtet.