Lauschangriff auf Fu Long

Denkt man an typische Bärenlaute fällt einem „brummen" und „brüllen" ein. Dass Pandas aber auch „kläffen" und „meckern" ist den meisten Menschen nicht bekannt. Ausgewachsene Pandas erzeugen 11 verschiedene Laute - die meisten davon während der Paarung. Ansonsten sind die Einzelgänger eher schweigsam. Ganz im Gegensatz zum Nachwuchs.

Im Rahmen eines Forschungsprojektes des Tiergarten Schönbrunn und der Universität Wien, unterstützt vom Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung, belauschen Forscher des „Mammal Communication Lab" das Jungtier Fu Long seit seiner Geburt - und im Gegensatz zu seinen Eltern ist er äußerst lautaktiv. Mit überraschend intensivem Schreien und Quietschen machte der kleine Fu Long sofort nach der Geburt auf sich aufmerksam. Da Panda-Junge völlig blind geboren werden, sind die Laute, neben dem Tast- und Geruchsinn, für die Bildung der Mutter-Kind Bindung äußerst wichtig. Bereits in der ersten Lebenswoche zählten die Forscher 5000 Einzellaute. Fu Long zeigt sich auch sprachgewandt. So konnten in den ersten drei Lebensmonaten mindestens vier verschiedene Laute identifiziert werden. Die Forscher begleiteten Fu Long während seiner ersten Lebensjahre in Schönbrunn und setzen ihre Studien nun gemeinsam mit chinesischen Wissenschaftlern in Bifeng Xia fort.

Diplomarbeit: Stimmentwicklung eines im Zoo geborenen Großen Pandas (Ailuropoda melanoleuca)
Durchgeführt von Harald Bruckner

Diplomarbeit: Acoustical mother-offspring communication in giant panda: a frequency analysis
Durchgeführt von Anton Baotic

Gefördert von BMWF
Betreuer: Prof. Dr. Helmut Kratochvil, Department for Evolutionary Biology, University of Vienna